metronom versucht immer, die Interessen aller Beteiligten in gleichem Maße zu erfüllen: der Aufgabenträger (unter Führung der LNVG), der Fahrgäste, seiner Mitarbeiter und als Wirtschaftsunternehmen. Das ist nicht immer leicht, vor allem, wenn die Interessen sich teilweise widersprechen.
So hat metronom 2016 ein überaus faires Angebot für die zweite Ausschreibung des Hansenetzes abgegeben, welches zahlreiche extra Service-Leistungen und Verbesserungen für die Fahrgäste vorsieht - gleichzeitig aber auch das wirtschaftlichste Angebot war. Dieses Angebot war unter den 2016 bekannten und vorhersehbaren Rahmenbedingungen kalkuliert. Seit 2018 fährt metronom unter diesem Verkehrsvertrag und wie die Zahlen zur Pünktlichkeit, Fahrgastzufriedenheit und Zuwachs an Fahrgästen zeigen, bis 2020 auch erfolgreich, zuverlässig und qualitativ hochwertig.
Und dann ist die Welt ab 2019 eine andere geworden. Zuvor nicht bekannte Großbaustellen in und um Hamburg haben den Eisenbahnverkehr erheblich eingeschränkt. Die Corona-Pandemie mit allen bekannten Folgen und Einschränkungen; ein bundesweiter, akuter Fachkräftemangel mit einer sich gleichzeitig grundlegenden Änderung der Arbeitswelt hatten erhebliche Auswirkungen auf den sehr komplexen Betrieb der Eisenbahnstrecken des metronom. Mit dem Krieg in der Ukraine, der daraus folgenden Energiekrise und einer massiven Inflation hatte natürlich auch der metronom zu kämpfen. Hinzu kamen Tarifabschlüsse der Gewerkschaften zwischen 2020 bis 2024 mit insgesamt mehr als 30% Entgelterhöhungen inkl. Einmalzahlungen für alle Mitarbeiter.
Jedes einzelne dieser Themen kann ein gesundes Unternehmen bewältigen. Bis 2022/2023 hat metronom alle Auswirkungen dieser massiven Veränderungen auch mehr oder weniger gut gemeistert. Alle genannten Auswirkungen machen vor allem eins: Eisenbahnfahren viel, viel teurer. Allerdings gilt wie oben beschrieben der ursprünglich kalkulierte Verkehrsvertrag.
Vor diesem Hintergrund ist metronom im Spätsommer 2023 partnerschaftlich auf die LNVG zugegangen und hat über Möglichkeiten gesprochen, die laufenden Verträge anzupassen und somit auf die genannten, geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren. Ziel war es, alle im Verkehrsvertrag vereinbarten Leistungen zu erfüllen und das Unternehmen wirtschaftlich gesund zu halten.
In sehr offenen, partnerschaftlichen und fairen Gesprächen stellte sich heraus, dass die laufenden Verkehrsverträge aus rechtlichen Gründen nicht angepasst werden können. Einzige Möglichkeit: das ursprünglich für 2033 geplante Ende der Verträge auf Sommer 2026 vorzuziehen. Ein geordneter Neustart also für das Hansenetz und für den metronom. Darauf haben sich die LNVG und metronom nun abschließend verständigt.
Das heißt auch: bis Sommer 2026 fährt metronom unverändert auf den jetzigen Strecken weiter und wird alles dafür tun, auch den altbekannten, guten metronom Standard wieder zu erreichen. Ab Dezember 2024 wird der aktuell gültige Fahrplan laut dieser Vereinbarung spürbar erweitert. Vor allem die Verstärkerzüge zwischen Lüneburg – Hamburg und Tostedt – Hamburg sollen dann wieder fahren.